Asgaard-Crew meets Kalle Dehler: Im Rahmen der Boot 2014 wurde auf dem Dehler-Stand das Buch zur Firmengeschichte zum 50-jährigen Jubiläum vorgestellt. Nach Erwerb des Buches signierte es Kalle Dehler persönlich. In einem netten Gespräch erzählte Herr Dehler eine amüsante Anekdote. "Die erste OPTIMA 101 wurde auch auf der Regattabahn getestet. In dieser Wettfahrt fuhren auch einige Boote des erfolgreichen Racers DB2 unserer Werft. Nach einiger Zeit setzte sich die OPTIMA 101 an die Spitze des Regattafeldes. Daraufhin meldete sich Vater und sagte, dass mit der Optima doch nicht schneller gesegelt werden soll, als mit den reinrassigen Racern, Platz 3 wäre noch gerade so OK". Tja, ist schon ein superschnelles Schiff, unsere ASGAARD.
Historie und Test: 1984 war das dominierende Boot in der Dreivierteltonnerklasse ein Serienbau. Im sauerländischen Meschede Freienohl hat seit jeher die Firma Dehler ihren Firmensitz. Der Hauskonstrukteur Cees van Tongeren aus dem Büro van de Stadt (das Buch zum Konstrukteur) wurde 1982 beauftragt, einen schnellen Dreivierteltonner zu zeichen, der als reines Regattaschiff unter dem Namen DB1 in Serie gebaut wurde. 1983 langte es zum Titel bestes Serienschiff. 1984 gelang mit der modifizierten Version DB2 und Kalle Dehler am Ruder der Pokalerfolg. Inspiriert durch den Erfolg wurde ein Jahr später eine gezähmte Variante, sozusagen Regattaseglers Familiensschiff – oder umgekehrt präsentiert: die DEHLER OPTIMA 101. Durch ein vereinfachtes Rigg ohne Backstagen und einen leichten, zweckmäßigen Ausbau, gelang es der Werft, das Schiff fahrtentauglich zu machen. Die ausgezeichneten Segeleigenschaften haben in keiner Weise darunter gelitten. So ist die Dehler auch heute mit 3,8 Tonnen ein leichtes Schiff.
Original Einrichtungsplan OPTIMA 101 E.G. van de Stadt & Partners B.V. 09/1982
Unter Segeln: Auf dem Wasser zeigt die Optima schnell, dass sie ursprünglich für Regatten gezeichnet wurde. Mit der großen Genua von 32,5 m² und dem Großsegel von 29,8 m² steht am Wind reichlich Fläche zur Verfügung, die in Verbindung mit der geringen Verdrängung schon bei leichtem Wind für guten Speed sorgt. Durch einen moderat tiefen Kiel, einen Ballastanteil von 47 Prozent und eine gute Formstabilität kann diese Segelfläche lange getragen werden. Dabei erreicht das Boot bei drei bis vier Beaufort einen Wendewinkel von zirka 80 Grad und läuft gute fünfeinhalb - sechs Knoten. Wer jetzt glaubt, diese guten Werte ließen sich nur mit viel Trimmen und einer ausgefuchsten Crew an Deck erreichen, der irrt. Auch mit nur zwei Personen ab Bord ist die OPTIMA 101 ausreichend steif und lässt sich auch bei ordentlich Druck in den Segeln noch mit leichter Hand steuern. Dabei setzt das Schiff fast immer weich in die Wellen ein. Die OPTIMA 101 ist auch nach heutigen Maßstäben ein schnelles Schiff, viele Boote werden immer noch aktiv auf Regatten gesegelt.
Unter Maschine: Als Standard wurde ein 18-PS Yanmar-Diesel mit Gori-Faltpropeller installiert, der für das leichte Schiff völlig ausreicht. Auch enge Häfen bereiten keine Probleme, durch das große Balanceruder ohne Skeg dreht das Schiff quasi auf dem Teller. Gesteuerte Rückwärtsfahrt funktioniert gut, auch bei geringer Fahrt reagiert die OPTIMA 101 spontan auf Ruderausschläge. Die Maschine steht unter dem Niedergang und kann mit wenigen Handgriffen für Wartungsarbeiten freigelegt werden.
An Deck: An Deck ergibt sich durch die große Breite viel Platz, der relativ schmale Aufbau reicht bis vor den Mast. Letzterer steht an Deck, ist 7/8tel getakelt und mit einem gepfeilten Sailingspaar versehen. Serienmäßig wird das Rigg über eine kräftige Talje am Achterstag gespannt. Das Plexiglas-Schiebeluk verschwindet in einer Garage mit Instrumentenkonsole. Zwischen Niedergang und Aufbau gibt es ein weiteres Skylight, ebenfalls aus Pelxiglas. Das Cockpit bietet mit über zwei Meter Länge viel Bewegungsfreiheit, durch die darunter liegende angeordnete Doppelkoje liegt der Cockpitboden recht hoch. Zum bequemen Steuern kann man aber problemlos auf das Cockpitsüll ausweichen, das außen abgeschrägt ist. Hinter dem Ruderkoker findet sich Platz für eine Rettungsinsel. An Backbord wurde eine große Backskiste angeordnet, ein selbstlenzendes Gasflaschenfach findet hier ebenfalls Platz. Der serienmäßige TBS-Belag ist in eingeformte Felder in der Decksschale sauber eingelegt. Der Ankerkasten fällt sehr geräumig aus, hier findet auch der Anschluß für den Landstrom Platz.
Unter Deck: Auch unter Deck präsentiert sich die OPTIMA 101 für ein Boot dieser Konzeption recht großzügig; der zur Verfügung stehende Raum wurde gut genutzt. Backbord neben dem Niedergang findet sich eine komfortable Pantry mit Doppelspüle, dreiflammigen Gasherd mit Bachofen und Eisbox. In zahlreichen Schapps und Schränken ist reichlich Stauraum vorhanden. Gegenüber wurde der Kartentisch plaztiert. Nach achtern schließt sich eine geräumige Doppelkoje (1,55 m x 2,00 m) an. Vor dem Hauptschott findet sich an Backbord ein WC-Raum mit Waschgelegenheit sowie gegenüber ein ausreichend bemessener Kleiderschrank. Das Vorschiff bietet ein klassische V-Koje. Die ganze Inneneinrichtung wirkt recht nüchten, ist aber solide in Mahagoni-Sperrholz ausgebaut. Der Blick unter die Bodenbretter bringt auch keinen Pfusch zutage. Stabile Bodenwrangen nehmen die Kräfte der 1,70 Meter tiefgehenden Gusseisenkiels auf, der mit stabilen Niro-Bolzen befestigt ist. Das Rigg wird durch eine solide Maststütze sicher gestützt, der Zug der Püttinge ist gut in den Rumpf eingeleitet.
Quelle: Palstek 5/2006 Erfolgstyp Optima 101
Die OPTIMA 101 gehört zu der Gruppe besonders gut segelner Yachten. Sie ist eine schnelle und lebendige Tourenyacht, mit der das Segeln Spaß macht. Verarbeitung, Beschlagsausstattung und Raumausnutzung machen das Boot sehr attraktiv.
Quelle: Testurteil aus der Yacht 14/1985
Auch nach fast 30 Jahren ist die DEHLER OPTIMA 101 / 106 / 34 immer noch höchst interessant. Dies zeigt der Gebrauchtboottest in der Yacht 13/2012 (kostenpflichtiger Download). Hier werden wiederum die ausgezeichnete Segelperformance und die hervorragende Ausbauqualität, auch im Vergleich mit neuen Yachten, bescheinigt
OPTIMA: Woher stammt der Name? Dehlers Vision: Bei einem sommerlichen Revierwechsel kann der Kiel schnell demontiert, das Schiff auf einen Trailer gehoben und beispielsweise an eine Dehler-Station im Mittelmeer gefahren werden. Dort würde dann ein Leihkiel auf den Eigner warten. Das System setzte sich allerdings nicht durch. Der Name für das Schiff wurde in einem Wettbewerb ermittelt – zu gewinnen gab es die 500. Varianta. Der Name fiel schließlich auf Optima, die mit ihren Fortsetzungen Optima 92, Optima 98 und Optima 101/106 bis in die Achtziger hinein, die Flaggschiffflotte der Sauerländer Werft bildete.
Quelle: Segeln Magazin / Portrait E.G van de Stadt
Refitarbeiten 2021
Maßgefertigte Edelstahl-Ankerhalterung mit 15 kg Edelstahl-M-Anker und Quick Ankerwinde DP1000E
Der M-Anker wird mit 30 m, 8 mm Edelstahlkette und 50 m, 14 mm Leine mit der Yacht verbunden. Beides wird ohne Probleme durch die Winde transportiert.
TBS-Decksanierung durch zweimaliges Streichen mit International Interdeck. Ein gelungenes Ergebnis steht und fällt mit der Vorbereitung. Als erster Schritt wird der Decksbelag mit feinem Schleifpapeir angeschliffenen und anschließend mit Verdünner gereinigt. Danach erfolgt das saubere Abkleben mit einem für Lackierarbeiten geeigneten Abklebeband. Schließlich wird das Deck in zwei Intervallen gestrichen. Achtung Überarbeitungszeit der Farbe. beachten.
Neues Cockpit-Holz als Bausatz eingebaut (bezogen über das Dehler-Marina-Team) Passt perfekt. Wie man das alte Holz herunter bekommt und wie das neue montiert wird, kann man auf der Webseite vom Dehler-Marina-Team erfahren.
In der Pantry habe ich 2mm dünne und 30cm lange in 3-Stufen dimmbare LED-Bar-Lights der Firma NauticLED eingebaut.
Neue Sprayhood mit Mittelfenster zum Öffnen und neue Segelpersenning – Fertigung durch die niederländische Firma Restyle
Sanierung Unterwasserschiff Peter Wrede Yachtrefit GmbH & Co. KG – fertig eingetütet wartet unsere Yacht auf das schonende Strahlen des Unterwasserschiffs im Shotblast-Verfahren. Parallel wurde das Ruder saniert und mit neuen Lagern versehen.
Der Kiel wurde sandgestrahlt. Dieser metallisch reine Unter- grund bildet den perfekten Haftgrund für den Korrosionsschutz der Yacht. Dazu wurde die Asgaard so aufgepallt, dass der Kiel frei hängt und so rundum bearbeitet werden kann. Grundierung und Spachtelung des Kiels sind abgeschlossen. Zum Verschließen der Gusslunker und der Poren des Kiels wurde die Oberfläche mit 2-Komponenten-Epoxidspachtel geglättet, was den Strömungswiderstand minimiert.
Die Asgaard erhielt einen neuen Laminatboden für die Nasszelle, der mit Pantera verklebt und verfugt wurde. Laut Schablone fertigte uns die Tischlerei Behn aus Hamburg diesen Boden an. Das Foto zeigt das Endergebnis.